Der Froschkönig vom Zauberwald
Der Froschkönig vom Zauberwald

Der Froschkönig vom Zauberwald

Wer geht nicht gerne durch einen magischen, verzauberten Wald? Das grün schimmernde Moos, welches sich über die riesigen Wurzeln der alten Bäume gelegt hat, lässt jeden Träumer kurz eintauchen in eine andere, längst vergangene Welt.

Und nicht nur geheimnisvolle Pflanzen schlängeln sich durch das Gestrüpp am See nahe des Zauberwaldes, auch verstecken sich unzählige Tiere vor den Augen des neugierigen Menschen und leben ganz unter sich. So erzählt man sich, dass das wohl bekannteste Tier des Zauberwalds der Froschkönig sei, da dieser sowohl im Wald als auch im See jedes andere Tier kannte und schätzte.

Und obwohl der Froschkönig so beliebt war, war er dennoch nicht glücklich, da er sich so sehr eine Königin wünschte.

So fragte er eines Tages ein Reh, ob es nicht mit ihm ausgehen möchte. Das Reh freute sich riesig, denn welche Dame will nicht von einem König ausgeführt werden?

Der Froschkönig und das Reh sprangen vergnügt durch den Zauberwald, als plötzlich das Reh versehentlich ganz knapp sein Bein neben den Frosch stampfte. „Es-es tut mir leid“, stammelte das Reh, „aber wir passen wohl nicht zusammen. Ich bin viel größer als du und müsste immer Angst haben, dass ich dich nicht eines Tages einfach zerquetsche. Ich denke, du musst dir jemanden anderes suchen“.

Oh wie traurig war der Froschkönig in diesem Moment! Enttäuscht zog er weiter zum See und sprang auf den Seerosenblättern umher, als ihm plötzlich eine hübsche Forellendame auffiel, die im freudig im Wasser hin- und herschwamm. Der Froschkönig nahm seinen Mut zusammen und fragte erneut, ob die Forellendame mit ihm ausgehen möchte. Die Forellendame freut sich riesig, denn welche Dame will nicht von einem König ausgeführt werden?

Der Froschkönig und die Forelle schwammen lange Zeit durch den See, als plötzlich beide Hunger bekamen. „Jetzt ein paar Mücken essen, das wäre doch was!“, schlug der Froschkönig vor und leckte sich vor Appetit die Lippen. Die Forellendame setzte einen traurigen Blick auf und antwortete: „Es-es tut mir leid lieber Froschkönig, aber wir passen wohl nicht zusammen. Wie soll ich als Fisch denn Mücken essen, ich kann doch nicht einmal an Land gehen? Unser ganzes Leben lang müssten wir im Wasser zusammenleben, ich befürchte, du musst dir wohl jemanden anderes suchen“.

Wieder war der Froschkönig am Boden zerstört: Was macht er denn nur falsch? Er wollte doch einfach nur glücklich sein und eine Partnerin finden! So sprang er vom See wieder ans Ufer und streifte durch die Wiese vor dem See, als plötzlich eine wunderschöne Schmetterlingsdame auf ihn zuflog. Der Froschkönig erinnerte sich, dass auch Schmetterlinge Mücken aßen und dachte sich, dass es jetzt endlich klappen müsste mit der Liebe, so fragte er zum letzten Mal, ob die Schmetterlingsdame mit ihm ausgehen würde. Die Schmetterlingsdame freute sich riesig, denn welche Dame will nicht von einem König ausgeführt werden?

So zogen beide durch die Wiesen des Zauberwaldes und jagten vergnügt Mücken, bis beide pappsatt waren. „Das war vielleicht ein gutes Essen!“, freute sich die Schmetterlingsdame, „Jetzt bin ich aber todmüde, kommst du mit mir mit oben zum Astloch des alten Baumes?“.

Oh nein! Der Froschkönig konnte zwar wirklich hoch springen, aber auf Bäume klettern konnte er nicht. „Es-es tut mir leid lieber Froschkönig, aber wir passen wohl nicht zusammen“, sagte die Schmetterlingsdame, „Du kannst nicht fliegen und ich kann nicht schwimmen, wie sollen wie so ein ganzes Leben zusammen sein? Du musst dir wohl jemanden anderes suchen!“

Nun hatte der Froschkönig keine Energie mehr: Traurig hockte er sich ans Seeufer auf ein Seerosenblatt und fing an bitterlich zu weinen. Die Sonne ging in diesem Moment gerade unter und senkte sich langsam in ihren schönen dunkelroten Farben über den Zauberwald.

„Warum weinst du denn?“, ertönte plötzlich eine freundliche Stimme. Der Froschkönig drehte sich um und konnte seinen Augen nicht trauen: vor ihm auf dem Seerosenblatt saß eine wunderschöne Froschdame und lächelte den Froschkönig an.

„Es-es geht schon wieder“ stammelte der Froschkönig überrascht und bestaunte die wunderbaren grünen Augen der Froschdame, „Ich-ich habe dich noch nie hier gesehen, derweil wohne ich bereits mein ganzes Leben im Zauberwald“.

„Ich bin auch erst heute hier angekommen, der Wald aus dem ich komme wurde abgeholzt und so bin ich weitergezogen, um hier mein Glück zu finden.“

„So-soll ich dich ein wenig rumführen? Ich kenne hier jeden Fleck!“, schlug der Froschkönig vor und strahlte vor Freude.

„Gerne, welche Froschdame will nicht von einem Froschkönig ausgeführt werden?“ lächelte die Fröschin und beide sprangen los, um den wunderbaren Zaubersee zu erkunden. Alles, was die beiden taten, machte ihnen unheimlichen Spaß: sie hüpften über die Seerosenblätter, schwammen durch den See, hüpften durch den Zauberwald und über die Wiesen und quakten so vergnügt, dass es allen anderen Tieren eine wahre Freude machte.

Wer also jemals durch den Zauberwald läuft, der erinnere sich an den Froschkönig, der mit viel Geduld am Ende doch noch seine Froschkönigin gefunden hatte. Und noch heute kann man mit etwas Glück die beiden abends am Seeufer beim Zauberwald quaken hören.

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